Demolition - Existence 

DEMOLITION - Existence
Label: Twilight Vertrieb
DEMOLITION sind definitiv keine Neuen mehr im österreichischen Metal Zirkus. Besonders durch zahlreiche Support-Auftritte konnte die Band auf sich aufmerksam machen – zuletzt mit den Thrash Göttern TESTAMENT, sowie beim Wien Konzert des Teutonen Thrash-Triple-Packs mit SODOM, DESTRUCTION und KREATOR.

Ich hatte DEMOLITION als reine Thrash Band in Erinnerung und war umso verwunderter, als ich die ersten Töne von „Existence“ hörte. Dass durch den Neuzugang von Wolf Süssenbeck, der bei den Deathern DARKSIDE ebenso die Rolle des Frontman inne hat, die Vocals extremer würden, war klar, dass aber auch die Musik extremer wird, stellt eine gewisse Überraschung dar. Der neue Mann am Mikro steuert seine Vocals in einer gekeiften Art bei, wie sie nicht an viele erinnert, was den Wiedererkennungsbonus hinaufschraubt – man denke an das Gekreische von IMPALED NAZARENE-Frontzwerg Mika Lutinnen auf deren neueren Alben, dazu das Gekeife von Jeff Walker von den zu früh verschiedenen CARCASS und versetze das ganze mit einem variablen Organ, das auch mal aus seiner Tonlage auszubrechen vermag.

Der Opener „Third of Nine“ hat am Anfang leichte Änhlichkeiten zu KONKHRAs Warzone. Im Laufe des Albums kristalliseren sich Parallelen zu den genannten Dänen, den Schweden ARCH ENEMY und HYPOCRISY, sowie stellenweise älteren SIX FEET UNDER heraus. In Summe gibt es auf „Existence“ einen homogenen Mix, der sich zwar mit den genannten Vergleichen charaktersieren lässt, aber nicht aus Abkupferei bei eben diesen Bands entsteht. Songs wie „Draining Blood“, „Necromancer“ oder „Mankind´s Bleeding“ müssten – ein brauchbares Publikum vorausgesetzt – die Leute dazubringen abzugehen wie die Sau. Bei letztgenanntem Song gibt es, als originelles Schmankerl, mit dem Hauptthema von Beethovens „Freude, schöner Götterfunken“ ein musikalisches Zitat.
„Betrayer“ ist kein KREATOR-Cover, sondern ein Song, der fettest daherstampft und so klingt als würden GRIP INC. versuchen wie eine Mischung aus UNLEASHED und BOLT THROWER zu klingen. Dafür stellt dann „Discover the Light“ Uralt Thrash der Marke KREATOR zu „Flag Of Hate“-Zeiten mit einem kleinen Schuss HYPOCRISY dar. Es sollte also für jeden Freund harter Klänge etwas dabei sein.

Die Produktion, die von DARKSIDE-Basser Peter Böhm zusammengezimmert wurde, braucht nicht im geringsten Vergleiche mit denen der internationalen Konkurrenz zu scheuen. Wobei der Vollständigkeit halber gesagt werden muss, dass die Rhythmusgitarren zwar schön dry sind, aber für meinen Geschmack zu sehr kratzen und daher ein wenig an Biss verlieren. Die Drums sind definitiv gelungen und besonders nett ist es, auch den Bass mal als Instrument und nicht nur als Frequenz wahrnehmen zu können.

Summa Summarum ist „Existence“ ein weiteres Manifest der vorhanden Schlagkraft, die momentan darauf wartet aus dem österreichischen Underground ausbrechen zu können. Weiter so!

Gore

www.demolition.at


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Third Of Nine
2. Necromancer
3. Mankind's Bleeding
4. Thermal Detonator
5. Draining Blood
6. Burned To Ashes
7. Betrayer
8. Discover The Light
9. Hypnotized Fall
10. No Regrets
Gesamtspielzeit: 49:05