DEMOLITION - "Existence"
Twilight/NSM
Ganz
schön was getan hat sich im DEMOLITION-Lager. Neuer Sänger (der durch seine
Arbeit mit DARKSIDE sicherlich allseits bekannte Wolfgang "Sü"
Süssenbeck),
neues Label (Twilight) und zum Drüberstreuen gleich auch eine neue
Marschrichtung - die Wiener haben sich vom etwas angedüsterten Power Metal weg
und hin zum rifflastigen Thrash entwickelt. Wobei naturgemäß die Punkte 1
& 3 eng miteinander verknüpft sind, denn Süs im Vergleich zum Ex-Sänger
Peter Musch viel aggressiveres Organ (pendelt zwischen Schmier-/Mille-artigem
Gekreische und Death-Grunts hin und her) benötigt ganz einfach auch einen
dementsprechenden instrumentalen Unterbau. Der durch die recht rauhe (aber
trotzdem transparente) Produktion auch ziemlich beeindruckend daherkracht - hier
ist vor allem das druckvolle Gitarrenspiel von Thomas Pippersteiner
hervorzuheben. Die Längen des Vorgänger-Albums sind auf "Existence"
kaum noch vorhanden, die Scheibe klingt viel frischer und bleibt eigentlich über
die gesamte Spielzeit interessant. Der zweite "Noland-Kritikpunkt"
hingegen, nämlich die mangelnde Eingängigkeit, konnten DEMOLITION noch nicht
so ganz in den Griff bekommen. Die "Existence"-Songs benötigen so
einige Durchläufe, um sich in den Gehörgängen festzusetzen. So richtig
"zwingend" ist in dieser Hinsicht eigentlich nur "Betrayer"
ausgefallen. Desweiteren könnte das Quartett ruhig noch etwas mehr Gas geben.
Einige Songs sind nämlich von der Geschwindigkeit her noch immer im Power
Metal-Bereich angesiedelt und den hat die Band eigentlich schon mit "Out of
noland" hinter sich gelassen. Zum besseren Verständnis: Dies sind nur
kleine Mängel eines ansonsten großartig ausgefallenen Albums! Thrash-Fans
aller Coleur sind mit "Existence" sicherlich sehr gut beraten und
vielleicht sollte auch der eine oder andere Death Metaller einmal ein Ohr
riskieren.
Diesmal sollte es für DEMOLITION eigentlich zu mehr als wieder nur einem Achtungserfolg reichen - J. S.
9/10